Dienstplan 2024

Neues Rettungstransportboot 2 ersetzt 30 Jahre altes MehrzweckbootNeues Rettungstransportboot 2 ersetzt 30 Jahre altes Mehrzweckboot

Das alte Mehrzweckboot der Freiwilligen Feuerwehr hat ausgedient. 30 Jahre lang war es im Einsatz, 2008 war es bei einer Rettungsaktion vor dem Südstrand gekentert, die Sicherheit für die Einsatzkräfte bei hohem Seegang sei nicht mehr gegeben, sagt Wehrführer Meint Behrmann. Doch er braucht sich nicht mehr länger Sorgen zu machen, denn die Feuerwehr kann in Kürze auf eine Neuerwerbung zurückgreifen: das Rettungstransportboot 2 des norwegischen Herstellers Pioner. Das 70 PS starke Feuerwehr-Rettungsboot mit Digital-Funkantenne, Blaulicht, Signalhorn und einer selbsttragenden Bugklappe für den Tauchereinsatz kostet 40 000 Euro. Davon trägt die Stadt 15 000 Euro, das Land gibt einen Zuschuss von 15 000 Euro und der Kreis trägt 25 Prozent der förderfähigen Kosten, umgerechnet rund 10 000 Euro. 

Wehrführer Behrmann wies am Dienstagabend anlässlich der Übergabe des neuen Rettungstransportbootes in der Fahrzeughalle, an der auch Kreiswehrführer Mathias Schütte und zahlreiche Vertreter befreundeter Wehren sowie des THW und der Stützpunktfeuerwehr teilnahmen, explizit darauf hin, dass es sich dabei nicht etwa um ein "neues Spielzeug" oder ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk für die Freiwillige Feuerwehr handele, sondern um "einen notwendigen Ersatz zur Erfüllung der gesetzlich vorgeschriebenen Aufgaben". Angesichts der langen Nutzungsdauer - 20 Jahre sind die Regel - sei diese Ersatzbeschaffung nach 30 Jahren "mehr als berechtigt" und vor allem "zum Schutz der Einsatzkräfte auch dringend notwendig". Behrmann dankte Bürgermeister Jörg Sibbel für die fruchtbare Haushaltskonsolidierung, denn ohne die positive Entwicklung der Stadtfinanzen wäre der Erwerb des Bootes "sicherlich noch ein Jahr zurückgestellt worden".

Es ist ein Boot mitsamt Trailer, das ganz nach den Vorstellungen der Feuerwehr gebaut und bestückt worden ist. Die eigens gebildete Bootsbeschaffungsgruppe unter Leitung des Wehrführers und seines Stellvertreters Alexander Rüß hat sich bewusst für die Ausführung als reines Rettungstransportboot für den Einsatz von Schwimmern und Tauchern im offenen Wasser ausgesprochen. Technische Hilfeleistungen und Brandbekämpfung, die mit dem Vorgänger-Mehrzweckboot möglich gewesen wären, aber faktisch nie stattgefunden hätten, wurden von dieser Plattform aus als entbehrlich angesehen. 

Das Boot selbst ist fünf Meter lang und zwei Meter breit und wiegt 1,3 Tonnen, der 70 PS-starke Außenborder schiebt das Boot mit 51,5 Stundenkilometern - bei voller Zuladung von 1000 Kilogramm inklusive sechsköpfiger Besatzung mit rund 30 Stundenkilometern - über die See. Das Besondere ist neben der selbsttragenden Bugklappe zum leichteren Aus- und Einstieg von Einsatzkräften und zu bergenden Personen die Rumpfkonstruktion: vorne Katamaran, hinten Trimaran. Das führe zu einer hohen Spurtreue bei optimalem Gleitverhalten, so dass selbst enge Kurven mit höherer Geschwindigkeit sicher durchfahren werden könnten, sagte der Wehrführer. Behrmann dankte insbesondere seinem Stellvertreter Rüß für die fachkundige Verhandlungsführung mit dem Importeur aus Ostfriesland.

Einen Namen hat das neue Boot übrigens nicht erhalten. Im Vorfeld sei schon gewitzelt worden, sagte der Wehrführer, ob das Boot vielleicht "Sibbel 112" heißen solle.

Auch Bürgermeister Jörg Sibbel wies auf die Notwendigkeit einer guten Ausrüstung für die ehrenamtlich tätigen Feuerwehrleute hin. Die vorgenommene Ersatzbeschaffung sei dringend erforderlich, ein gefahrloser Einsatz sei mit dem alten Mehrzweckboot, das nun verkauft werden soll, nicht mehr möglich. Kleine Geschenke überreichten Kreiswehrführer Mathias Schütte und der Amtswehrführer Schlei-Ostsee, Uwe Wichert.

 

Bericht SHZ, Gernot Kühl

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