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Hilfeschreie aus dem DunkelnHilfeschreie aus dem Dunkeln

Barkelsby. Es ist bereits dunkel, als in Barkelsby die Feuersirene aufheult. Qualm dringt aus einem Haus an der Ringstraße. Bei einer Feier, so die Vorgabe, war es zu einer Explosion gekommen. Überall liegen Verletzte auf dem Grundstück. Doch dort ist es stockfinster. Schreie dringen aus dem Nichts. Ein Mädchen steht unter Schock, läuft laut um Hilfe rufend über das Gelände. „Meine Schwester, meine Schwester.“

Nur fünf Minuten nach der Alarmierung trifft das erste Fahrzeug der Barkelsbyer Feuerwehr ein. Kurz darauf ist auch die hinzugerufene Feuerwehr Eckernförde zur Stelle. An der ausgefahrenen Drehleiter flammen Scheinwerfer auf, die den Übungsort beleuchten. Ein Abhang trennt die Helfer von den Verunglückten. Einsatzkräfte müssen abgeseilt werden, mit Rettungsleitern bilden sie Stege. Unterdessen werden immer neue Verletzte entdeckt. „Ich brauch’ einen Arzt, eine Person ist nicht ansprechbar“, tönt es aus dem Funkgerät. „Weitere Person gefunden, links und rechts ist offenes Feuer“, folgt gleich der nächste Funkspruch. Löschschläuche werden ausgerollt, während die ersten Verletzten in einem Rettungsschlitten den Abhang hochgezogen werden.

Das Zusammenspiel der verschiedenen Einsatzkräfte zu trainieren, ist Sinn und Zweck der Großübung von „Notruf Eckernförde“. Neben den Freiwilligen Feuerwehren waren auch das Technische Hilfswerk (THW), die Berufsfeuerwehr des Marinestützpunktes, das DRK, der Arbeiter Samariter Bund und die Rettungsdienst Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) beteiligt. Auf die rund 100 Einsatzkräfte wartete ein schwieriges Szenario. „Alle haben großen Einsatzwillen gezeigt“, erklärte THW-Sprecher Stephan Suhr. Sogar ein Dummy sei sauber von einem Dach abgeborgen worden – mit anschließenden Wiederbelebungsversuchen.

Auch Einsatzleiter Jens Nommels war „im Großen und Ganzen zufrieden“. Einige junge Kameraden seien mit der Übung zwar ins kalte Wasser geworfen worden. „Aber das, was wir erreichen wollten, hat geklappt.“ Wie schnell die Einsatzkräfte vor Ort sind und wie sie unter Stress reagieren, war ebenfalls ein Ziel des Trainings. Dabei seien auch Schwachstellen aufgedeckt worden, beispielsweise in der Kommunikation zwischen den verschiedenen Einheiten und in der Einsatztaktik, resümierte Nommels. „Deshalb machen wir das.“ Nach einer Nachbesprechung mit Schiedsrichtern der Übung und Führungskräften kann gezielt an noch vorhandenen Problemen gearbeitet werden.

Lob gab es auch für die Jugendlichen des THW-Stützpunkts und der Theatergilde Louisenlund. Von der Sanitätsgruppe der Bundeswehr überzeugend geschminkt, gaben sie dem Szenario einen realistischen Anstrich. „Wenn man da liegt, kommt einem das Warten wie eine Ewigkeit vor“, erzählte Anabell Baierl nach Übungsende. Auch wenn das Ganze gestellt sei, könne man sich doch in die Verzweiflung der Verletzten hineinversetzen, ergänzte Luise Siemann. Gut, dass es dann engagierte Helfer gibt.

Presse

Der Zeitungsartikel kann hier eingesehen werden: KN-Online

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