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Sieben-Stunden-Einsatz beim Saunabrand im Kösliner RingSieben-Stunden-Einsatz beim Saunabrand im Kösliner Ring

Die Feuerwehren aus Eckernförde, Barkelsby, Gammelby und Loose haben in der Nacht zu Montag ein Feuer in der Keller-Sauna eines Einfamilienhauses bekämpft. Drei Atemschutzgeräteträger mussten behandelt werden.

Eckernförde | Der gesamte Kösliner Ring war in der Nacht von Sonntag auf Montag auf den Beinen. 110 Einsatzkräfte mehrerer Feuerwehren sowie Rettungskräfte, Polizei, die DRK-Bereitschaft und die Stadtwerke mussten die Nacht zum Tage machen und haben von 22.09 bis 5.15 Uhr den Kellerbrand im Einfamilienhaus Nr. 37 bekämpft. Völlig erschöpft konnten die Einsatzkräfte die Unglücksstelle am frühen Morgen den Ermittlungsbeamten der Kriminalpolizei übergeben, die seitdem versuchen, die Brandursache zu ermitteln. Nach Auskunft von Wehrführer Meint Behrmann war das Feuer in der Sauna ausgebrochen, die beim Eintreffen der Atemschutzträger in voller Ausdehnung brannte. Drei Atemschutzträger seien wegen der extremen Hitze im Keller und der schwülen Wärme im Freien kollabiert, sagte Behrmann, zwei von ihnen mussten ins Krankenhaus, wurden nach kurzer Zeit wieder entlassen. Ansonsten wurde niemand verletzt.

Der 71-jährige Bewohner lebt dort nach dem Tod seiner Frau mit seinem Sohn, der am Abend nicht im Haus war. Der Bewohner hatte das Feuer entdeckt und versucht, es mit einem Wasserschlauch selbst zu löschen. Nachdem er feststellte, dass dies nicht möglich war, rannte er hinaus, schloss die Tür und klingelte bei Nachbarn, die sofort die Feuerwehr alarmierten. Später wurde er mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert.

Und dann rollte die Maschinerie. 110 Mann, 18 Feuerwehreinsatzfahrzeuge sowie weitere Rettungsfahrzeuge und der DRK-Betreuungszug waren in den Kösliner Ring geeilt. Einsatzleiter Meint Behrmann orderte als Verstärkung vor allem für den Einsatz der Atemschutzträger die Feuerwehren aus Barkelsby, Gammelby und Loose zur Unglücksstelle, Altenhof-Aschau stand in Bereitschaft. Als Speerspitze schickte er mehrere Trupps in das vollkommen verqualmte Haus. Im Seitkriechgang schoben sich die mit Wärmebildkameras und Wasserschläuchen ausgerüsteten Spezialisten in den Keller und den Saunavorraum vor und entdeckten die lodernden Flammen in der Sauna. Durch die extreme Hitze und den Rauch erwies sich der Einsatz als immens kräftezehrend und damit auch langwierig. Letztlich gelang es den Feuerwehrleuten, den Brand zusätzlich durch ein geöffnetes Fenster von außen zu bekämpfen und das Feuer zu löschen.

Das Haus, das am frühen Morgen notverglast wurde, sei unbewohnbar, sagte Wehrführer Behrmann, der Gebäudeschaden hoch. „Das dürfte an die 100  000 Euro herangehen.“ Hitze und Rauch hätten dem Haus schwer zugesetzt. „Im Gebäude war es auch zum Schluss noch extrem heiß, um die 50 bis 60 Grad.“ Die Stadtwerke haben die Stromversorgung des Hauses abgeschaltet. Die in einem Ölbunker mit Stahltür gesicherte Ölheizung sei zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen, sagte Behrmann

Nach dem Einsatz gab’s ein dickes Lob von Wehrführer Meint Behrmann, der allen beteiligten Feuerwehrleuten und Einsatzkräften seinen Dank aussprach: „Der Einsatz ist gut gelaufen, es war harte Arbeit, ich bin mit meinen Kameraden sehr zufrieden.“ Auch die Anwohner, die die Löscharbeiten verfolgten, hätten sich rücksichtsvoll und moderat verhalten, sagte Behrmann.

Die Kriminalpolizei konnte gestern noch nicht mit ihren Ermittlungen beginnen und wird heute versuchen, die Brandursache zu klären.

von Gernot Kühl
erstellt am 26.Jul.2016 | 06:57 Uhr

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